Mit rund 70 Gästen haben der CDU-Stadtverband Esslingen a. N. und die Esslinger CDU-Gemeinderatsfraktion am Montag über die Zukunft der Esslinger Stadtbücherei diskutiert.

„In einer Bücherei geht es nicht nur um Bücher“, machte der CDU-Vorsitzende Tim Hauser bereits zu Beginn deutlich. Diese seien ein Instrument für Wissensvermittlung, kulturelle Bildung und vieles mehr – aber lange nicht mehr die einzigen. Die neuen Herausforderungen sind auch der Grund, warum sich die CDU-Fraktion schon lange für einen Neubau der Bücherei eingesetzt hatte – ein Vorschlag, auf den mittlerweile auch die Stadtverwaltung eingeschwenkt ist, wie der Fraktionsvorsitzende Dr. Jörn Lingnau betonte.

Wie eine Bibliothek konkret aussehen kann machte Andreas Mittrowann, Bibliothekarischer Direktor der ekz bibliotheksservice, bei seinem Vortrag deutlich. Seine Aufforderung an die Kommunalpolitiker: „Sehen Sie die Bibliothek als einen Hebel, um die Herausforderungen einer Kommune zu meistern.“ So gehöre künftig etwa Sprachbildung zu den Aufgaben der Büchereien. Insbesondere sei es aber in einer Zeit von mehr Ein-Personen-Haushalten auch Aufgabe der Bibliothek, „Orte der Begegnung anzubieten“ – nicht einfach, um Bücher auszuleihen, sondern mit einer hohen Aufenthaltsqualität und weiteren Nutzungsarten bis hin zum Co-Working-Space. Auch sollten Bibliotheken Orte für ganzheitliches Lernen sein, die neben visuellen und auditiven Medien – also Büchern, Hörbüchern und Filmen – auch Experimentierräume für das haptisch-motorische Lernen anbieten.

Die Ideen wurden im Publikum positiv aufgenommen und diskutiert. Offen blieb insbesondere die Frage, ob nicht eigentlich noch mehr Fläche zur Verfügung stehen müsste, als dies in den jetzigen Planungen der Fall ist. Eines war aber klar, so Hauser: „Angesichts des digitalen Wandels muss auch die Esslinger Bücherei ihren Charakter dramatisch verändern.“ Eine neue Stadtbücherei müsse unterschiedliche Besuchertypen ansprechen und zu einem Treffpunkt werden, an dem Bewegung herrscht.

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